Sri Lanka

Endlich wieder Sommer im Winter! Wie sehr habe ich Reisen in warme Länder während des kalten deutschen Winters vermisst!

Da unsere Südafrika-Pläne durch eine (mal wieder) neue Corona-Variante zunichte gemacht wurden, haben wir uns nach anderen schönen Orten umgesehen und sind schließlich auf Sri Lanka gestoßen. Jeder, der schon dort war, war hellauf begeistert, sodass wir uns nach langem Hin und Her und Abwägen der Inzidenzen, der gesundheitlichen Versorgung auf der Insel und letztendlich des Bauchgefühls sehr spontan dazu entschlossen haben, es einfach zu wagen.

Die Corona-Maßnahmen werden auf Sri Lanka sehr ernst genommen und es gilt zu jeder Zeit die Maskenpflicht, egal, ob drinnen oder draußen. Ein Tuktukfahrer hat uns erzählt, dass zu Beginn der Pandemie die Menschen tot am Straßenrand lagen und die Menschen daher stark sensibilisiert wurden. Deshalb, aber sicher auch, weil man verhaftet wird, wenn man keine Maske trägt, wird alles konsequent durchgezogen.

Die Inzidenz lag während unserer Reisezeit konstant bei circa 20, man muss jedoch ehrlicherweise dazu sagen, dass hier nicht so regelmäßig getestet wird wie in Deutschland und die Dunkelziffer vermutlich höher liegt. Durch das Einhalten der Hygienemaßnahmen, der Abstandsregeln und dem konsequenten Tragen von Masken, das traurigerweise meist nur von den Touris nicht ernst genommen wurde (unser Motto daher: als Vorbild voran!), hat man dennoch ein gutes Gefühl.


Facts

Die Währung in Sri Lanka sind Rupien und ein Euro entspricht je nach Wechselkurs ca. 230 Rupien (Stand Jan 22). Am besten wechselt man direkt am Flughafen etwas Geld, da Kartenzahlung oft nicht akzeptiert wird. Auch die Anschaffung einer Simkarte am Flughafen lohnt sich, falls man auch unterwegs erreichbar sein möchte. Falls man mit privaten Fahrern unterwegs ist, nehmen diese oft auch Euro an, sodass es helfen kann, ein bisschen davon dabei zu haben für den Notfall.

Wusstet ihr, dass Sri Lanka bis 1972 Ceylon hieß? Mit dem Inkrafttreten der neuen Verfassung wurde dann der Name geändert und die Insel ist heute bekannt für den Teeanbau und -export. Schuld daran ist Herr Lipton, der nach einer schlimmen Pilzerkrankung aller Kaffeepflanzen auf der Insel die Plantagen kurzerhand zu Teeplantagen umfunktionierte, sich daraus ein florierender Handel entwickelte und er sogar zum Ritter geschlagen wurde. Der Ceylon-Tee schmeckt aber auch wirklich hervorragend!

Bin ich vorher fest davon ausgegangen, dass man Sri Lanka so spricht, wie man es schreibt, weiß ich nun, dass das S als Sch ausgesprochen wird. Die meisten Einheimischen sagen aber selbst Sri Lanka, sodass sicherlich beide Aussprachen in Ordnung sein sollten. Generell sind die Inselbewohner sehr freundlich, man hat nicht das Gefühl, als Tourist ausgenommen zu werden, sondern fühlt sich gleich zu Beginn sehr wohl.


Reiseroute

Sri Lankan Airlines fliegt ab Frankfurt direkt in knapp 10 Stunden und wir konnten einen relativ günstigen Flug an Silvester ergattern. So bekamen wir dann unseren ersten Jahreswechsel über den Wolken und in verschiedenen Zeitzonen kostenlos dazu.

Je nach Zeit, die man zur Verfügung hat, kann man unterschiedliche Routen planen. Uns war es wichtig, nicht die gesamte Zeit mit Reisen zu verbringen, sondern am Ende auch noch einige Tage zum Erholen zu haben. So kam dann schließlich folgende Route zustande:

Quelle: googlemaps

Landung bei Negombo, direkt auf den Weg nach Kandy (ca. 2,5 Stunden, vorab gebucht über Darshana Tours/ gefunden bei TripAdvisor, 60€)

  • Kandy

Zugfahrt von Kandy nach Ella (ca. 6,5 Stunden, Tickets vor Ort am Bahnhof gekauft, 3,50€)

  • Ella

Private Driver in die Nähe des Yala Nationalparks (ca. 2 Stunden, organisiert vom nächsten Gastgeber, 28€)

  • Tissamaharama / Yala NP

Private Driver nach Mirissa (ca. 2 Stunden, organisiert vom Gastgeber, 40€)

  • Mirissa

Private Driver nach Ahangama (ca. 0,5 Stunden, Tuktukfahrer vor Ort angesprochen, 6,50€)

  • Ahangama

Und schließlich zurück zum Flughafen (ca. 2 Stunden, Private Driver über Lesstaxi.com für 47€) und per direktem Nachtflug zurück nach Hause.

Wir hatten insgesamt 14 Tage zur Verfügung, sind die ersten Tage mit maximal 1-2 Nächten pro Stopp gereist und haben uns dann im Süden der Insel niedergelassen, um dort einfach nur Urlaub zu machen. Da wir uns in zwei wunderschöne Boutiquehotels, für die wir generell eine Schwäche haben, verliebt haben, sind die beiden Unterkünfte im Süden nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Falls man noch andere Orte entdecken möchte, wurde uns Hikkaduwa, Unawatuna, Tallalle sowie Tangalle und Galle von Sri Lanka erfahrenen Freunden empfohlen. Man kann auch einfach Tagestrips dorthin unternehmen, was wir teilweise auch gemacht haben.

Hat man mehr Zeit, kann man außerdem noch einen Stopp im Norden (Dambulla mit den Höhlentempeln) und im Osten an der Küste einlegen. Hier aber unbedingt darauf achten, wann dort Regenzeit ist. In unserem Fall war im Osten gerade Regenzeit, weshalb wir diesen Stopp ausgelassen haben. Wir hätten allerdings eine wunderschönen Unterkunft direkt am Meer gehabt, die wir dann vielleicht bei unserer nächsten Reise ausprobieren werden. Denn auch hier sind sich alle einig: man kommt nach der ersten Reise nach Sri Lanka auf jeden Fall wieder dorthin zurück!


Kandy

Unser erster Halt galt Kandy und wir haben dort zwei Nächte in der „Clove Villa“ verbracht. Es handelt sich um ein Haus mit nur 6 Zimmern, sodass man sich gleich sehr heimisch und willkommen fühlt. Es war nicht viel los, obwohl viele der mit einem Hauch von Kitsch eingerichteten Zimmer belegt waren und wir hatten dort quasi unseren persönlichen Chefkoch, der uns mit allerlei regionalen Leckereien verwöhnt hat.

Aufgrund des Nachtflugs waren wir schon sehr früh morgens im Hotel und konnten glücklicherweise schon früher einchecken, wo wir dank des Jetlags den ersten Tag quasi verpennt haben.

Immerhin haben wir es zum „Temple of Tooth“ geschafft, in dem der linke Eckzahn vom wahrhaftigen Buddha liegen soll und das daher als Schlüsselreliquie der Buddhisten gilt. Seit mehr als 30 Jahren steht diese historische Stätte auch auf der Liste der UNESCO Weltkulturerben.

Da an Neujahr auch alle Einheimischen dorthin pilgern, um diesem Zahn zu huldigen, war vor Ort einiges los. Wir durften als unbuddhistische Touris nicht durch den Haupteingang, sondern mussten einmal ums gesamte Areal laufen, bis wir schließlich eingelassen wurden. Um die Tempel besichtigen zu können, kauft man innen ein Ticket und gibt außerdem seine Schuhe ab, da man auf dem heiligen Boden nur barfuß läuft.

Im heiligen Tempel im Inneren angekommen, in dem der Zahn liegen soll, wird man dann durch eine sich automatisch immer weiter fortbewegende Menschenmasse an einer kleinen Scheibe vorbeigedrängt und kann nicht mehr als einen flüchtigen Blick hineinwerfen. Man wird vom Gold geblendet, mit dem der gesamte kleine Raum hinter dem Fenster ausgekleidet ist und dann ist der ganze Spuk auch schon vorbei. Einen Zahn sieht man natürlich nicht- der liegt wohl irgendwo unter dem Gold begraben. Ob sich das nun lohnt, sei mal dahingestellt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die es in Kandy zu bestaunen gibt, ist die große Buddhastatue auf dem Hausberg, die ihren Blick direkt auf den Zahntempel richtet. Man läuft ein paar Stufen bis zum Tempel hoch, auf dem der riesige Buddha thront und dann noch ein paar weitere Treppen, um bis auf den Kopf zu steigen.

Um diese kleinen Strecken innerhalb der Stadt zurückzulegen, nimmt man sich am besten ein Tuktuk, die für wenige Rupien an jeder Straßenecke zu finden sind.

Generell ist es nicht zu empfehlen, sich selbst ein Auto zu mieten und damit die Insel zu erkunden, weil der Verkehr einfach ein riesiges Chaos ist uns man eine extra Fahrerlaubnis benötigt, die man in Colombo beantragen muss (der internationale Führerschein bringt nichts).

Um es in den Worten eines unserer Fahrer zu sagen: „the most important thing when driving in Sri Lanka is the honk“. Ohne die Hupe geht gar nichts: man hupt, wenn man überholen, abbiegen oder einfach auf sich aufmerksam machen will, also quasi immer. Die langen Strecken zwischen den Dörfern und Städten würde man sicherlich auch selbst fahren können, aber innerhalb der Städte wäre man alleine einfach nur aufgeschmissen, gestresst und vermutlich in Unfälle verwickelt- also all das, was man im Urlaub so gar nicht gebrauchen kann.


Zugfahrt von Kandy nach Ella

In jedem Blog liest man es; jeder, der schonmal hier war, empfiehlt es und jeder Reiseführer stimmt zu: Die Zugfahrt von Kandy nach Ella, die übers sattgrüne Hochland Sri Lankas führt, ist ein Must-Do. Wir haben ehrlich gesagt dennoch lange überlegt, ob wir wirklich über 6 Stunden vollgepackt mit zwei großen Taschen auf, wie wir gelesen haben, Holzbänken verbringen möchten, uns aber letztendlich doch für die Zugfahrt entschieden. Und, Spoiler, wir haben es nicht bereut.

Das Schienennetz ist in Sri Lanka generell gut ausgebaut, weil hier früher der Tee, der in der Mitte der Insel angebaut wird, an die Küste zum Export in andere Länder transportiert wurde. Wenn man also viel Zeit hat und viele Kosten sparen will, dann plant man seine Rundreise ausschließlich mit dem Zug bzw. kleinere Strecken dann mit günstigen Tuktuks. Für unsere Route quer durchs Hochland haben wir zusammen nichtmal 10€ bezahlt.

Es wird empfohlen, in der zweiten oder dritten Klasse zu fahren, da hier alle Fenster und Türen offenstehen und die Zugfahrt erst dadurch zu einem Erlebnis wird. Allerdings fahren hier natürlich auch viele Einheimische mit, weshalb diese Klassen voller sind als die klimatisierte erste Klasse. Der Preisunterschied solle sich wohl auch im Komfort niederschlagen und wir haben nicht selten davon gelesen, dass man zusammengepfercht auf harten Holzbänken sitzen muss und teilweise noch die Hühner mitfahren. That’s a lie!

Tatsächlich war es so, dass wir aufgrund der kurzfristigen Buchung zwei Tage vorher das Pech hatten, dass fast alles ausgebucht war und es nur noch Restplätze in der dritten Klasse gab. Das war aber gar kein Pech, sondern vollkommen in Ordnung, da wir in einem recht neuen Zug gefahren sind, der auch in der dritten Klasse ganz normale Sitzreihen hatte, wie man es von zu Hause gewohnt ist. Der Unterschied zu den anderen Klassen ist lediglich, dass die Bänke, die für 2 oder 3 Personen gedacht sind, eine gewisse körperliche Nähe voraussetzen und nicht sehr großzügig ausgelegt sind. Man kann die Koffer, und seien sie noch so gross, auf die Gepäckablagen hochhieven, sodass sie nicht weiter stören, und dann ganz in Ruhe die Fahrt über die Teeplantagen genießen. Naja, in Ruhe? Nicht ganz! Die Einheimischen tanzen offenbar furchtbar gerne und so wurde der Gang kurzerhand zu einer Partyzone erklärt und die Boxen, die vom eingestellten Bass zu platzen drohten, voll aufgedreht. Und dann haben sich alle, egal ob alter Opa mit Krückstock oder kleines Kind, von den Plätzen erhoben und sind wild im Zug umher getanzt. Was für ein Anblick!

Glücklicherweise war es um die Ausdauer der Tanzenden nicht ganz so gut bestellt, sodass wir nicht über 6 Stunden im Diskozug verbringen mussten, sondern immer nur ab und zu eine kleine Party gestartet wurde, die wirklich witzig war.


Ella

Angekommen in Ella wählt man dann eins der zahlreichen dort wartenden Tuktuks und lässt sich zur Unterkunft fahren. Diese sind übrigens wahre Raumwunder und können tatsächlich locker zwei große Menschen sowie deren große Gepäckstücke fassen. Wir wurden vorab zwar schon vorgewarnt, aber es live zu erleben, war wirklich lustig: manche Tuktuks haben Lichtsysteme, Bassboxen oder pelzbezogene Polster in ihre fahrbaren Untersätze gebaut und beim Betätigen der Hupe kommt die wohlbekannte Klaviermelodie „Für Elise“, allerdings in der Handyklingeltonversion aus den 90ern.

Wir haben uns auch in Ella wieder für eine kleine private Bleibe entschieden und sind bei Dom gelandet, der zwei Bungalows in Eigenleistung gebaut und ein kleines Paradies am Fuße des Little Adams Peaks erschaffen hat. Man hat einen tollen Ausblick, den man von der Hängematte auf der Terrasse genießen kann, wenn man vom leckeren und reichhaltigen Frühstück satt ist.

Little Adam‘s Peak

Natürlich muss man dann auch einmal den Little Adams Peak hochwandern und den noch beeindruckenderen Ausblick von ganz oben mit eigenen Augen sehen. Man läuft direkt durch die Teeplantagen und kann den teepflückenden Frauen bei der Arbeit zusehen. Selbst, wenn es wie in unserem Fall, leicht regnet, lohnt sich ein Aufstieg dennoch.

Profis lachen natürlich darüber und wandern den echten Adams Peak weiter westlich hoch, bei dem man nachts bereits aufbricht, mehrere Stunden unterwegs ist und dabei zehntausende Stufen erklimmt. Diese Erfahrung hat uns allerdings nicht gereizt, sodass wir sehr dankbar über die Alternative des kleinen Bruders von Adam waren.


Nine Arches Bridge

Nur einen Steinschlag von unserer Unterkunft entfernt gibt es außerdem die berühmte Nine Arches Bridge zu bestaunen, über die der ebenso bekannte Zug mitten im Dschungel fährt. Unbedingt die Durchfahrtszeiten beachten, damit man den Zug auch drüberfahren sieht (6:15, 6:30, 9:20, 11:50, 12:40, 13:15, 14:40, 15:30, 17:30, 19:15, Stand Jan 2022).


Next stop | Yala Nationalpark

Da die (teils traumhaften) Unterkünfte direkt vor dem Nationalpark so horrende Preise verlangt haben, haben wir uns für eine Unterkunft etwa 30 Minuten entfernt entschieden. Auch hier waren wir teilweise die einzigen Gäste in unserem riesigen Bungalow, dass sich der ebenso große Pool wie ein Privatpool angefühlt hat. Es gibt nur insgesamt drei Hütten zu vermieten, sodass man hier generell sehr viel Privatsphäre hat. Um durch die Safari am frühen Morgen nicht so sehr in Stress zu geraten, haben wir uns hier für zwei Nächte einquartiert. Hat man weniger Zeit zur Verfügung, reicht auch eine.

Insgesamt 10% der Fläche Sri Lankas besteht aus Nationalparks und beherbergt mehr wilde Elefanten als in jedem anderen Teil der Erde. Wir haben uns für den Yala Nationalpark entschieden, da er sehr praktisch auf unserer Route lag. Die Safari selbst haben wir direkt bei unserer Unterkunft organisiert, es gibt aber auch viele Anbieter auf TripAdvisor und Co. Inklusive Eintritt in den Park sollte man insgesamt mit circa 70€ rechnen.

Auf geht’s also zur ersten Safari meines Lebens! Ich war schon vom riesen Jeep, der uns morgens um 5:30 Uhr abgeholt hat, schwer begeistert und hab mich gefreut wie ein kleines Kind, dass ich einen front row seat ergattern konnte (was kein Problem war, weil wir zwei die einzigen Gäste waren).

Die Safari reicht zwar nicht für die big five, aber der Yala Nationalpark ist bekannt für seine knapp 40 heimischen Leoparden. Außerdem sind Elefantenherden, Wasserbüffel, Rehe, Bären, Pfaue, Elefanten, Affen, Fledermäuse, Elefanten und viele Wildvögel zu bestaunen. Ach, und habe ich meine Lieblingstiere, die Elefanten, erwähnt?

Der Hahn ist übrigens das Nationaltier von Sri Lanka und seine 26 Farben findet man überall auf der Insel wieder. Natürlich musste dann auch der in Deutschland eher unscheinbare wirkende Hahn fotografisch festgehalten werden.

Wir hatten wie gesagt das Glück, einen Safarijeep ganz für uns alleine zu haben und es kam beim Eintrittsgate in den Park sogar noch ein Ranger mit an Bord, der über Funk mit den anderen Parkrangern in Kontakt war und so immer wusste, wo gerade welche Tiere gesichtet wurden. Anfangs glich das Ganze aber eher einem Run auf die Leoparden, denn das höchste Ziel ist es wohl, einen davon zu sehen. So tummelten sich teilweise mehrere Jeeps an einer Stelle mit dem Blick ins Gebüsch gerichtet und in freudiger Erwartung, dass da gleich ein Leopard rausspringt. Natürlich hatte dieser aber anderes im Kopf und ließ sich (zumindest bei uns) nicht blicken. Als das dann klar war, konnte die Safari endlich ganz entspannt weitergehen und schwups- war neben unserem Auto ein Elefant mit seinem Baby unterwegs!


Endlich ans Meer | Mirissa

Und dann war er auch schon vorbei, unser Reisemodus, und wir sind kopfüber in den Urlaubsmodus gestartet. Wo geht das besser als in der traumhaften Unterkunft bei Mirissa, für die wir uns entschieden haben: die „Three Gables Boutique Villa“, die zu einem der schönsten Boutiquehotels Sri Lankas gewählt wurde.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll: vielleicht mit dem wunderschönen Design mit Liebe zum Detail, die man an jeder Ecke sieht? Oder mit dem traumhaften Meerblick, den man von überall hat? Oder mit dem super erfrischenden Pool, in den man springen und das wilde Meer beobachten kann? Oder auch mit dem weltbesten Sri Lankan breakfast, das wir auf unserer Reise schmecken durften? Ach, es war einfach ein Traum und wir haben uns mit dem hauseigenen Chefkoch so gut verstanden, dass er uns zum Abschied sogar eine eigene Hopper-Pan geschenkt hat, damit wir (bzw. ihr wisst schon, wer) die Leckereien zu Hause nachkochen können.

Exkurs: typical Sri Lankan breakfast 

Wir können nur jedem raten, sich immer, wenn es angeboten wird, dafür zu entscheiden. Da wir beide generell nicht gerne süß frühstücken, war diese, zugegeben doch sehr deftige Option, genau die richtige für uns.

Beginnen wir gleich mit den absoluten Favoriten: den egg hoppers. Es handelt sich dabei um einen Pfannkuchen, der hauptsächlich aus Reismehl besteht, und hauchdünn in einer schalenförmigen Pfanne zubereitet wird. Zum Schluss wird noch ein Ei in die Mitte gegeben, kurz gegart und fertig ist der legendäre egg hopper (Bestellungen werden ab sofort entgegen genommen). Man isst ihn, ähnlich wie einen Taco, mit den Händen und hofft, dass dabei nicht das ganze Ei herausläuft. Unser Profi-Chefkoch erklärt auf seinem eigenen Kanal, wie es funktioniert: https://youtu.be/CwB1MOXSCgY

Genauso lecker und an jeder Straßenecke zu kaufen, sind die Rotis. Diese kommen in verschiedenen Variationen daher und können plain, mit Ei, mit Käse, Garnelen und Ei, mit Gemüse oder in vielen weiteren Geschmacksrichtungen zubereitet werden. Mir persönlich haben die plain rotis und egg rotis am besten geschmeckt, da ich es generell nicht gerne mag, wenn zu viele Zutaten in einem Gericht verarbeitet sind (ich sag nur: Joghurt mit Stücken- geht bei mir so gar nicht!).

Dazu gibt es immer ein Curry. Dinuka, unser Koch, hat dazu gesagt: we eat curry every time: for breakfast, for lunch, for dinner. Always! Wir haben uns oft für chicken curry entschieden, das gerade noch die richtige Schärfe hatte, bevor einem der Schweiß ausbricht. Man isst auf Sri Lanka alles mit den Händen und schnappt sich am besten eine Beilage, um das Curry damit aufzusaugen.

Diese Beilagen sind beispielsweise ein leckeres helles Brot, das an ein fluffiges Fladenbrot erinnert, oder auch die string hoppers, die wie durch eine Spätzlepresse gedrückt und dann über Dampf gegart werden. Zu ganz besonderen Anlässen wie beispielsweise Neujahr gibt es dann in Kokosmilch gekochten Reis, den sie zwar Milchreis nennen, der aber nicht süß ist, wie wir ihn kennen.

Dazu wird immer Coconut Sambol gereicht, das hier wirklich zu allem gegessen wird. Hierzu werden Kokosflocken mit roter Chili, Schalotten und traditionell getrocknetem Fisch (den man überhaupt nicht herausschmeckt) vermischt, und heraus kommt eine leckere scharfe Paste. Es gibt ihn klassisch in rot oder auch in gelb, wenn er mit Kurkuma versetzt und kurz angebraten wurde.

Was auch immer dazu angeboten wird, ist Dhal Curry, das aus roten Linsen besteht. Manchmal gibt es auch noch ein Kartoffelcurry dazu und gemeinsam mit dem Dhal sind das eher die milderen Beilagen des typischen Sri Lankan breakfast.


Wir haben meist mit diesem reichhaltigen Frühstück den Tag gestartet, mittags nur einen kleinen oder gar keinen Snack gegessen und sind dann abends entweder essen gegangen oder haben uns in den Unterkünften bekochen lassen. Die schmackhafte sri-lankische Küche zählt übrigens zu den gesündesten der Welt!

Je nachdem, in welcher Region oder welchem Ort man unterkommt, kann es mit den Essensmöglichkeiten ganz unterschiedlich bestellt sein: die Orte an der Küste im Süden und Westen sind eher etwas touristischer und man hat eine schöne Auswahl an kleinen Restaurants, bei denen man mit den Füßen im Sand spielen kann. Geht man weiter ins Landesinnere in Orte wie Ella, nimmt man einfach das, was da ist, da die Auswahl sehr begrenzt ist. Wir haben aber nie schlecht gegessen, sondern hatten immer leckere Dinge auf dem Teller.

Lobster im Kabala Sunset Café

Hervorzuheben sind im Süden zum Beispiel das Café Ceylon zwischen Koggala und Ahangama mit super Shawarmas, das Kabala Sunset Café in Unawatuna mit fangfrischem Fisch und tollem Lobster und gratis sunset oder auch das Essen im No 1 Roti Shop in Mirissa, bei dem es die leckeren Rotis in allen möglichen süßen und herzhaften Variationen gibt.

Café Ceylon

Schnorcheln mit Schildkröten

Nicht weit vom Mirissa Beach liegt der Polhena Beach, an dem sich Schildkröten sehr wohl fühlen. Wie gut, dass wir unser Schnorchelequipment eingepackt hatten, denn so konnten wir uns einfach mit dem Tuktuk dort absetzen lassen und dann direkt vom Strand aus abtauchen. Man kann sich auch dort für wenig Geld die Ausrüstung ausliehen.

Man könnte erwarten, dass es sich hier um einen Touristenhotspot handelt, doch genau das Gegenteil war der Fall: wenn wir im Hotel nicht davon erfahren hätten, wüssten wir nicht, wie viele Schildkröten sich hier im Wasser tummeln. Es gibt eine Art Supervisor, der ein paar Tipps auf Lager hat und erklärt, wie man sich im Wasser verhalten soll (Tiere nicht anfassen, Füße nicht auf den Boden usw.), aber ansonsten ist es ein ruhig gelegener Strand, bei dem man auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen kann.

Und es dauert tatsächlich auch nicht lange, bis man dann beim Umherschnorcheln die ersten Schildkröten entdeckt. Es handelt sich um wirklich große Exemplare und es ist sehr faszinierend, diese Tiere beim Seegras fressen, Luftholen an der Wasseroberfläche oder einfach nur beim gefühlten Schweben im Wasser zu beobachten.


Coconut Tree Hill

Eine weitere Sache, die man in Mirissa besuchen kann, ist der Coconut Tree Hill.

Wie der Name schon sagt, sind hier an einer Stelle auf einem kleinen Hügel am Strand ziemlich viele Palmen zu finden, sodass diese eine schöne Kulisse bilden. Es war nicht viel los, als wir da waren, was vermutlich am wolkenverhangenen Himmel lag, wir aber nicht weiter schlimm fanden. Man kommt über eine Beachbar zu diesem Ort, der zwar nicht ausgeschildert, in der Gegend aber sehr bekannt ist. Um nicht nur hierherkommen, um ein schönes Foto zu machen, kann man in der Beachbar noch einen Sundowner mit Blick auf die schöne Kulisse zu sich zu nehmen.


Next stop: Ahangama

Wir sind zum Schluss nur ein paar Kilometer weiter gen Westen gereist, weil uns auch hier wieder eine tolle Unterkunft ins Auge gefallen ist: das The Sandhya Hotel sticht besonders durch sein einzigartiges Design innen und außen hervor.

Anfangs waren wir etwas traurig, unsere neuen Freunde zurücklassen zu müssen, doch nach der ersten Nacht haben wir uns auch hier richtig gut eingelebt und eine tolle Zeit verbracht. Es wirkt zwar groß, beherbergt aber doch nur 9 Parteien, sodass man nicht auf Menschenmassen trifft und mit viel Abstand die Ruhe und das Meeresrauschen genießen kann. Außerdem hat man von den Zimmern die perfekte Aussicht auf die Surfer, die mit den ersten Sonnenstrahlen auf den Wellen reiten. Von meinen Surferfahrungen in Australien weiß ich, wie anstrengend das ist und wie lange man (bzw. ich) braucht, „seine erste Welle zu stehen“, daher habe ich mich diesmal mit dem Zuschauen und auch lustigem Wellenspringen ohne Board begnügt.

Einzig das Essen abends war nicht ganz so besonders wie wir uns erhofft haben, daher haben wir uns hier immer Alternativen gesucht. Meistens hatten diese als zusätzliches Highlight wunderschöne Sonnenuntergänge, sodass das nicht weiter schlimm war.

Kabala Sunset Café


Yoga

Natürlich kam auch bei dieser Reise Yoga nicht zu kurz und ich habe ein paar tolle Spots entdeckt, die es hoffentlich schaffen werden, dass ich auch zu Hause wieder zu einer regelmäßigen Yogapraxis finden werde. Es tut einfach so gut und mit traumhaften Ausblicken in den sattgrünen Dschungel oder auf das weite Meer, natürlich nochmal mehr!

Das Sri Yoga Shala liegt so unglaublich versteckt, dass es keinem Tuktukfahrer bekannt ist und auch wir erstmal bestimmt zwei Kilometer bei sengender Hitze den Berg hochgestapft sind, bis wir es schließlich doch noch erreicht haben. Wie gut, dass an diesem Tag ein slow flow und kein Poweryoga auf dem Programm stand.

Einen schönen Kontrast dazu bildet der offene Yogaraum des Soul and Surf, da es direkt am Meer liegt und man so bei der Abschlussentspannung Shavasana dem Rauschen des Meeres lauschen kann.


Wie jede andere Reise ging auch diese viel zu schnell vorbei. Wir sind beeindruckt von so viel Vielfalt in so kurzer Zeit und müssen definitiv wiederkommen, um auch den Rest dieser tollen Insel zu erkunden. Sri Lanka glänzt nicht mit prominenten Reisezielen wie dem Taj Mahal und hat auch keinen Angkor Wat, dafür aber ein unglaublich abwechslungsreiches Gesamtpaket zu bieten: von endlosen Sandstränden über Gipfelbesteigungen bis hin zu Safaris und tollen Surf- und Tauchspots ist alles dabei und es wird nicht langweilig! Auf bald!

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  1. Avatar von evavelius evavelius sagt:

    Sehr schöner Beitrag ❤️

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