Die letzte Reise ist bereits eine Weile her und da mich gerade das Fernweh packt, lasse ich durch diesen Beitrag die Urlaubsgefühle wieder etwas aufleben.
Da wir im letzten Jahr ausschließlich mit dem Auto gereist sind, waren die Reiseziele begrenzter als sonst. Uns zieht es immer wieder in verschiedene Ecken von Frankreich und so entschieden wir dieses Mal, die Provence zu besuchen. Was bietet sich hier besser an, als die Zeit der Lavendelblüte (Juni-Juli) zu nutzen, um diese schöne Gegend zu erkunden?
En Provence, le soleil se lève deux fois, le matin et après la sieste.
Yvan Audouard
Aufgrund flexibler Stornierungsbedingungen und dem Wunsch nach so wenigen Menschen wie möglich haben wir uns für eine Unterkunft zur Alleinnutzung bei AirBnB entschieden und einen echten Glücksgriff gelandet: Benoit lebt mit seiner Familie auf einem riesigen Grundstück und hat einen Teil davon abgetrennt und für Gäste hergerichtet. Man kommt dadurch nicht nur in den Genuss eines eigenen Pools, sondern hat auch einen großen Garten mit zahlreichen Feigen- und Mandelbäumen ganz für sich alleine.


Maubec liegt mitten in der Provence zwischen Avignon im Landesinneren und Aix-en-Provence und Marseille in Küstennähe, ist also der perfekte Ausgangsort, um dieses wunderschöne Fleckchen Erde zu erkunden.
Ich muss zugeben, dass dieser Urlaub kein sehr aktiver war, aber wer kann uns das bei so einer grandiosen Unterkunft schon übelnehmen? Tatsächlich waren wir oft in kleinen, typisch französischen Lädchen einkaufen, um uns mit alle Leckeren einzudecken, auf die wir Lust hatten. Jeden Morgen natürlich in der boulangerie für die besten Croissants im Umkreis, die den krönenden Abschluss für ein reichhaltiges Frühstück mit fromage, pâte und jambon gebildet haben. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, konnte selbst die Lieblingspfanne meines Mannes mit, der, wie zu Hause auch, jeden Tag lecker für uns gekocht hat. Für mich war das also wie ein all inclusive Urlaub 🙂

Carrieres des Lumières
Natürlich waren wir nicht jeden Tag faul am Pool gelegen, sondern haben auch Tagesausflüge unternommen. Einen beispielsweise ins benachbarte Les Baux en Provence, in der es eine tolle Attraktion mitten in einer Kalksteinhöhle gibt: Ein Museum mit Kunstausstellungen, die an die Wand projiziert werden, die carrieres des lumieres.
Sind alle Projektoren ausgeschaltet, sieht die Höhle völlig unspektakulär aus:

Wird allerdings alles dunkel und die Projektoren eingeschaltet, taucht man ab in eine völlig andere Welt. Wir waren zu einer Ausstellung mit Kunst von Salvador Dalí und Gaudi vor Ort und schwer beeindruckt!

Passend zur Kunst wurde Musik eingespielt und so konnte man stundenlang mit immer wieder neuen Eindrücken durch diese Kalksteinhöhle spazieren. Ein wirklich einzigartiges und ergreifendes Erlebnis!
Tickets für je 14 Euro bucht man am besten vorab online, um sich die lange Schlange am Eingang zu sparen. Wenn man gerne wandert, kann man auch auf diesen Berg wandern. Dazu gehören wir allerdings nicht und es gibt zum Glück auch einen Parkplatz, den man in Kombination mit dem Ticket nutzen kann.
Abtei Senanque
Auch dieses Kloster des Zisterzienserordens haben wir besucht. Dieses malerische Plätzchen spiegelt perfekt das Bild wieder, das einem in den Kopf kommt, wenn man an Lavendelfelder in der Provence denkt. Die ganze Abtei besticht durch ihre schlichte Einfachheit und hat sich mittlerweile schon zu einem Wahrzeichen entwickelt.

Man gelangt dorthin, indem man die Autobahn an der Abfahrt Cavallion verlässt und in Richtung Apt fährt. Dabei gelangt man nach Coustellet. Dort dann einfach in Richtung Gordes halten, wo die Abtei Senanque auch schon ausgeschildert ist. Das Tal der Abtei, das bereits von weitem nach Lavendel duftet, ist nur durch eine sehr schmale Straße erreichbar. Zur Zeit der Lavendelblüte begegnet man dort verständlicherweise vielen Touristen, die alle das perfekte Bild des Klosters einfangen möchten.
Gordes

Fährt man die Straße dann weiter, gelangt man schließlich nach Gordes, einem Bilderbuchdorf auf einem Festvorsprung, das einen atemberaubenden Blick über Felsen, Wiesen und kleinen Dörfer im Tal erlaubt.
Diese beschauliche Gemeinde kann aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht weiter wachsen und wird daher nie viel mehr als die 2000 Menschen beherbergen, die dort derzeit leben. Vermutlich werden es mit der Zeit sogar immer weniger, da knapp 40%d der Bevölkerung älter als 60 Jahre ist und sogar 67% der Paare im Ort keine Kinder haben. Wer also derzeit mit den Gedanken eines Umzugs an ein ruhiges Flecken in Frankreich spielt: go for it!
Kleine Dörfer
In der direkten Umgebung unserer Unterkunft in Maubec liegen viele kleine Ortschaften, die an bestimmten Wochentagen kleine Märkte ausrichten, über die man stundenlang schlendern kann. So haben wir das zum Beispiel in L’Isle-sur-la-Sorgue gemacht.


Am Ufer des Flusses Sorgue, nach dem das Städtchen benannt ist, kann man die Füße im Hochsommer ins angenehm kühle Nass strecken und dabei ein leckeres Eis genießen.

Ein weiteres Dorf, das wir an einem Tagesausflug besucht haben, ist Saint-Rémy-de-Provence, das viele sehr schöne und auch moderne Ecken hat. So gibt es hier viele kleine Boutiquen, in denen wir unsere Dekosammlung zu Hause etwas aufgestockt haben. Ok, dieser Satz klingt falsch. Ich meine natürlich: meine Dekosammlung.
Lavendelfelder
Wenn man Lust hat, einfach ins Auto zu sitzen und von einem wunderschönen Lavendelfeld zum nächsten zu fahren, kann man sich an folgenden Punkten auf der Karte orientieren:

Diese Orte haben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da es noch viele, viele mehr gibt. Die eingezeichneten Lavendelfelder haben wir jedenfalls besucht und waren jedes Mal aufs neue beeindruckt. Am besten plant man bei jedem Stopp etwas Zeit ein, damit man noch in Ruhe durch die Felder spazieren kann.
Folgende Eindrücke machen doch Lust auf mehr, oder?

Und so schafft man es dann, eine sehr entspannte und dennoch abwechslungsreiche Woche in der Provence zu verbringen. Nebenbei kann man sich, wenn man auf vier Rädern unterwegs ist, das Auto kistenweise mit französischem Wein vollladen, sodass man dann auch lange nach dem Urlaub noch in schönen Erinnerungen an diesen tollen Urlaub schwelgen kann.







Ein Kommentar Gib deinen ab